Die Bedeutung des Spiels für Kinder hat heute in der veränderten Lebenswelt der Kinder
einen neuen Stellenwert bekommen. Das städtische Wohnumfeld, die elektronischen
Medien und die Konsum- und Freizeitindustrie haben die Spielmöglichkeiten geändert.
Das Spielen ist jedoch die Grundlage des kindlichen Lernens. Die Spielfähigkeit ist ein
Erziehungsziel. Als Methode wird das Spiel zur Erreichung erzieherischer Ziele oder
schulischer Lernziele eingesetzt. Deshalb nimmt das Spiel auch in der OGGS eine
wichtige Stellung ein. Die Kinder haben Zeit für verschiedene Formen des Spiels wie z.B.
Regelspiele, Rollenspiele, Kreis- und Bewegungsspiele. Die Erzieherinnen gestalten die
Freispielzeit mit, indem sie verschiedene Spielmaterialien situativ und jahreszeitlich
einsetzen. Beispielsweise können die Kinder bei Schnee Schlitten fahren, im Sommer
werden Wasserspiele angeboten usw. Die Kinder haben Spaß und Freude beim Spielen,
da sie eigene Ideen verwirklichen und selbst Entscheidungen treffen können.
Das Freispiel wird ergänzt durch situative Angebote, die als Impulstische gestaltet sind.
Durch die Freispielangebote erhalten die Kinder Anregungen etwas zu tun. Thematisch
wird an diesen Tischen gebastelt, gemalt, gehandarbeitet, gewerkelt und u.a.. Dabei
können individuell und gezielt emotionale, soziale, psychomotorische und kognitive
Lernziele gefördert werden. Die Kinder erhalten durch diese Angebote, wie durch
verschiedene Regelspiele, ebenso eine persönliche Ansprache und werden individuell
wahrgenommen. Dies stärkt die Kinder in ihrer Persönlichkeit. Das Umsorgen der Kinder
ist genau so wichtig, wie die Förderung der Selbständigkeit.
Nicht nur die AGs bieten sich an um neue Freundschaften zu schließen, auch die
Freispielzeit ermöglicht neue soziale Kontakte, da es für Kinder leicht ist sie im Spielen
aufzubauen.
Die Kinder entfalten sich durch das Spiel, lernen aber ebenso ihre Grenzen kennen.
Durch die verschiedenen Erlebnisse erfahren die Kinder, durch die anderen Kinder und
Betreuer, als Person angenommen zu werden, als Basis für Selbstbewusstsein und
Selbstbetätigung.
Die Kinder sollen in ihrer Freispielzeit ihrem Bewegungsdrang nachgehen und die
Gelegenheit zum Ausruhen haben. Zur aktiven Betätigung eignet sich der Schulhof und
der Bewegungsraum. Zum Entspannen gibt es eine Leseecke. Die beiden
Betreuungsräume werden zum Spielen und Basteln genutzt, dadurch haben die Kinder
ausreichend Gelegenheit ihrem Spieltrieb nachzugehen, welches von den Betreuern
unterstützt wird. Der sinnvolle Umgang mit Medien (PC, Bücher und CD) wird in der
Spielzeit eingeübt. Hingegen werden konsumorientierte Freizeitangebote ausgeklammert.
Den Kindern bietet der geschützte Rahmen im Offenen Ganztag eine Vielzahl von
Möglichkeiten ihre Spielfähigkeit zu entwickeln.